Wenn Sie Ihr Motorrad mit einem speziellen Motorradanhänger transportieren, müssen Sie sich auch auf dessen Bremssystem verlassen können. Schwere Motorräder sorgen für eine hohe Zuladung. Wenn Sie sich vielleicht für einen Klappanhänger von Little Way entscheiden, müssen Sie sich in Bezug auf die Bremsen keine Sorgen machen. Hierbei handelt es sich um ungebremste Anhängermodelle. Trotzdem kann es nicht schaden, zu wissen, wie die Bremsen eines Motorradanhängers funktionieren.

Die Funktionsweise von Anhängerbremsen

Bei kleineren Anhängern wird meistens auf eine eigene Bremsanlage verzichtet. Hierbei handelt es sich um Lastenanhänger, aber auch Motorradanhänger mit einer maximal zulässigen Gesamtmasse von nicht mehr als 750 kg. Um das Verständnis der Funktionsweise von Anhängerbremsen zu verdeutlichen, soll dies an einem Beispiel kurz dargelegt werden.
Sie besitzen einen Pkw, SUV, Kastenwagen oder Wohnmobil mit Anhängerkupplung, die üblicherweise über einen Kupplungskugelkopf verfügt. Daran befestigen Sie Ihren Motorradanhänger und klinken die Kugelkopfpfanne mit Verschluss der Deichsel ein.

Das Bremsen beim Fahren eines Anhängers sorgt nun dafür, dass der Anhänger auf das Zugfahrzeug schiebt. Man spricht in diesem Fall von einem ungebremsten Anhänger, weil die Bremsleistung ausschließlich durch das Zugfahrzeug realisiert wird.

Problematisch ist, dass sich der Bremsweg dadurch verlängern kann. Immerhin muss die Fahrzeugbremse gleichzeitig auch das Gewicht des Anhängers abbremsen. Mit beladenem Motorrad kommen hier schon enorme Schubkräfte auf die Bremsen zu. Ebenfalls muss berücksichtigt werden, dass Bremsen beim Fahren eines Anhängers unter Umständen auch die Richtungsstabilität des Gespanns beeinträchtigen kann. In diesem Fall kann eine hydraulische Stabilisierung an der Deichsel Abhilfe schaffen.

Eine Alternative stellt die sogenannte Auflaufbremse dar. Das Verständnis der Funktionsweise von Anhängerbremsen mit Auflauffunktion solle hier erläutert werden. Dieses Bremssystem gibt es für Pkw-Anhänger, große Motorradanhänger, Wohnwagen und sogar für leichtere Lkw-Anhänger. Die Funktionsweise von Anhängerbremsen mit Auflauffunktion gestaltet sich dabei wie folgt. Das Zugfahrzeug bremst ab und der Anhänger läuft auf dieses quasi auf.

Von der Anhängerkupplung bzw. der Deichsel wird die Auflaufkraft registriert und über Hebel auf die Anhängerbremse übertragen. Diese Bremsen werden für Anhänger über 750 kg eingesetzt. Die Bremshebel werden über eine Vorrichtung hinter dem Pfannenkugelkopf aktiviert. Erkennbar sind diese Anhänger an ihrer Deichsel mit Gummifalz. Zwischen Bremshebel und Deichsel erfolgt die Aktivierung mithilfe von Bremszügen.
Damit Sie mit einem solchen Anhänger auch rückwärtsfahren können, sind diese Auflaufbremsen mit einer Rückfahrsperre ausgestattet. Ansonsten würden die Räder beim Rückwärtsfahren blockiert.

Schritte zur Durchführung des Bremsmanövers mit einem Anhänger

Nachdem Sie Ihren Motorradanhänger angekuppelt haben, steht dem Transport eigentlich nichts mehr im Wege. Dennoch sollten Sie die folgenden Schritte zur Durchführung des Bremsmanövers mit einem Anhänger verinnerlichen.

Überprüfen Sie vor jeder Fahrt, dass die Kugelkopfpfanne sicher auf dem Kupplungskugelkopf sitzt und die Sicherung eingerastet ist. Von außen sehen Sie an der Markierung den Einrastpunkt. Über eine Stromversorgung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug brauchen Sie sich keine Gedanken machen, da es sich bei den Motorradanhängern um kennzeichnungsfreie Anhänger handelt. Klappen Sie vor der Fahrt auf jeden Fall das evtl. vorhandene Stützrad des Anhängers ein, damit dieses nicht auf dem Boden schleift und beschädigt wird. Das aufgeladene Motorrad muss natürlich entsprechend gesichert sein.

Fahren Sie zunächst langsam. Falls hinter Ihnen kein weiteres Fahrzeug fährt, können Sie einen ersten Bremstest durchführen. Beachten Sie, dass es sich bei den meisten Motorradanhängern um ungebremste Modelle handelt. Daher werden Sie beim Bremsen einen leichten Schub bzw. Druck von hinten auf Ihre Fahrzeug verspüren.
Fahren Sie immer mit angepasster Geschwindigkeit und verringern diese insbesondere bei Kurvenfahrten. Ein Motorradanhänger folgt Ihnen zwar sehr zuverlässig und kippsicher, jedoch sollten Sie Extremsituationen vermeiden. Auf unebenen Fahrbahnen müssen Sie dementsprechend vorsichtiger unterwegs sein und auch zu enge Kurven vermeiden.