Sommer, Sonne und Urlaub stehen vor der Tür und auch der neue Anhänger – noch dazu ein eigener! Das schafft die Ungebundenheit, für die Biker einstehen. Doch auch das Fahren mit einem Gespann muss vorher geübt und beherrscht werden, um die Ladung sicher und unfallfrei an den Zielort zu bringen.
Anhängerkupplung, Steckverbindungen und Lichtkabel sind angeschlossen, das Motorrad fachgerecht verladen und gesichert und alles ist abfahrbereit.

Ankoppeln, einsteigen, Türen zu und abfahren!

Was auf der Geraden noch einfach erscheint, kann bereits bei der ersten Kreuzung zum Problem werden. Spätestens wenn an der nächsten Ampel in gewohnter Weise rechts abgebogen wird, rumpelt der Anhänger über die Bordsteinkante und Passanten springen erschrocken zur Seite! Was ist passiert?

Zugfahrzeug + Anhänger = Gespann. Basics für Gespannfahrer

Zugfahrzeug und Anhänger bilden ein Gespann, doch beide reagieren bei Fahrmanövern unterschiedlich. Das Wissen, wie man mit einem leichten Anhänger in die Kurve geht, basiert auf eigenen Gesetzen und Erfahrungswerten. Durch Wissen und Übung soll das richtige Gefühl für das Fahren mit einem Gespann vermittelt werden.

Ein Gespann hat einen längeren Bremsweg als das Zugfahrzeug alleine. Bei leichten und ungebremsten Anhängern wird die Bremsleistung vom PKW übernommen. Anhänger fahren einen kleineren Kurvenradius als das Zugfahrzeug. Kleine und leichte Anhänger reagieren auf Lenkradeinschläge stärker als große und schwere.
Beim Rückwärtsfahren übernimmt die Hinterachse des PKW die Lenkbewegung. Mit den Vorderrädern wird nur der richtige Winkel für das Gespann hergestellt. Das bedeutet, dass das Lenkrad rechts einzuschlagen ist, wenn beim Rückwärtsfahren links eingebogen werden soll. Das Lenkrad wird dabei nicht oben, sondern unten gehalten, denn nur so lassen sich die Lenkbewegungen gefühlvoll und richtig ausführen. Entdecken Sie die Vorteile des Motorradtransports mit Anhängern!

Wie man mit einem leichten Anhänger in die Kurve geht

Was man beim Kurvenfahren mit einem leichten Anhänger beachten muss, ist der kleinere Kurvenradius. Rechtskurven werden daher idealerweise von der Fahrbahnmitte aus angefahren, damit der Anhänger nicht auf das Bankett gerät.

Bei Linkskurven verhält es sich genau umgekehrt. Werden Linkskurven zu weit innen angefahren, dann kann der Anhänger die Straßenmitte überfahren und mit dem Gegenverkehr touchieren. Um solche Kollisionen zu vermeiden, müssen Linkskurven weiter außen angefahren werden.

Um einen engen Kreisverkehr in einem Zug verlassen zu können, ist es oft erforderlich, über die Mittelinsel zu fahren, sofern dies von der Beschaffenheit möglich ist.

Was machen, wenn ….

Was man beim Kurvenfahren mit einem leichten Anhänger beachten muss, sind auch Fahrgeschwindigkeit und Schwerpunkt. Ohne gesonderte Genehmigung ist mit einem Anhänger auf Autobahnen und Freilandstraßen nur eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h erlaubt. Werden Kurven mit zu hoher Geschwindigkeit angefahren, neigen Anhänger mit zu hohem Schwerpunkt, leicht zu kippen.

Das ist besonders bei Lenkkorrekturen der Fall. Ratsam ist, vor der Kurve die Geschwindigkeit zu reduzieren, langsam in die Kurve zu fahren und aus der Kurve heraus wieder zu beschleunigen. Wird in der Kurve gebremst, dann kann das die Ladung ins Wanken bringen und zu einem Kontrollverlust über das Gespann führen. Sollte das Gespann ins Schlingern kommen, dann muss mit der Bremse korrigiert werden. Auf keinen Fall sollte versucht werden, mit Auslenkmanövern wieder Stabilität herzustellen, was das genaue Gegenteil verursachen kann. Schon beim Beladen des Anhängers ist darauf zu achten, dass der Schwerpunkt nicht zu hoch liegt und schwere Lasten über der Achse platziert werden.